G 46 Untersuchung


Was ist die G 46 Untersuchung?

Die G46 Untersuchung gibt Anhaltspunkte für gezielte arbeitsmedizinische Untersuchungen bei Belastungen des Muskel- und Skelettsystems.

Ziel der G Untersuchungen, hier insbesondere der Vorsorge nach G 46 ist, Erkrankungen präventiv zu erkennen oder zu verhindern, die durch arbeitsbedingte Belastungen entstehen können, sowie die Wiedereingliederung von Beschäftigten mit muskuloskelettalen Erkrankungen zu ermöglichen (laut DGUV).

Viele muskuloskelettale Erkrankungen und Beschwerden entstehen auch durch außerberufliche Bedingungen und Einflüsse, können aber auf Grund bestimmter beruflicher Über- und Fehlbelastungen verstärkt werden bzw. frühzeitiger und häufiger auftreten. Oft wird in diesem Kontext von multifaktorieller Genese gesprochen.

Hinweise für die Gefährdungsbeurteilung und die Auswahl des zu untersuchenden Personenkreises gibt die DGUV Informationen zur „Handlungsanleitung für arbeitsmedizinische Untersuchungen” nach dem DGUV Grundsatz G 46.

Was wird bei einer G 46 Untersuchung gemacht?

Der Untersuchungsinhalt der G46 Vorsorge beinhaltet insbesondere die Erhebung der Vorgeschichte sowie die Analyse von arbeitsbezogenen Beschwerden am Muskel-Skelett-System.

Der Untersuchungsinhalt der G46 wird komplettiert durch die arbeitsmedizinische Untersuchung wie die klinische Inspektion des Muskel-Skelett-Systems im Stehen und Gehen und die orientierende Prüfung der Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit.

In diesen Zusammenhang mit der G46 Untersuchung sollte kurz eine relevante Berufserkrankung erwähnt werden:

Berufskrankheit Nr. 2108 der Anlage zur Berufskrankheiten-Verordnung (BKV): „Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können“

Auch hier wird explizit auf eine multifaktorielle Belastung hingewiesen, insofern muss man die Beschwerden während der G46 Untersuchung immer sehr differenziert beleuchten.

Ein Auszug aus der BK Verordnung, Punkt 1 Gefahrenquellen, wird im Folgenden zitiert: „Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule (LWS) haben eine multifaktorielle Ätiologie. Sie sind weit verbreitet und kommen in allen Altersgruppen, sozialen Schichten und Berufsgruppen vor. Unter den arbeitsbedingten Einwirkungen, die bandscheibenbedingte Erkrankungen der LWS wesentlich mit verursachen und verschlimmern können, sind fortgesetztes Heben oder Tragen schwerer Lasten oder häufiges Arbeiten in extremer Beugehaltung des Rumpfes wichtige Gefahrenquellen.

Das alleinige Ziehen oder Schieben von Lasten ohne damit zusammenhängendes Heben oder Tragen von Lasten ist nicht Gegenstand dieser Berufskrankheit. Derartige arbeitsbedingte Belastungen der LWS können vor allem im untertägigen Bergbau, bei Maurern, Steinsetzern, Stahlbetonbauern und Bauhelfern, bei Schauerleuten, Möbel-, Kohlen-, Fleisch- und anderen Lastenträgern, bei Landwirten, Fischern und Waldarbeitern sowie bei Beschäftigten in der Kranken-, Alten- und Behindertenpflege auftreten. Tätigkeiten mit vergleichbarem Belastungsprofil sind als Gefahrenquelle ebenfalls in Betracht zu ziehen. Bei vielen Tätigkeiten ist Heben oder Tragen mit Ziehen oder Schieben schwerer Lasten verbunden, z. B. in der Pflege oder bei Transportarbeiten. Eine zusätzliche Gefährdung geht von Arbeiten mit Heben und Tragen schwerer Lasten und Arbeiten in extremer Rumpfbeugehaltung aus, wenn sie in verdrehter Körperhaltung durchgeführt werden. Ein anderer bandscheibengefährdender Faktor im Arbeitsprozess ist die Einwirkung mechanischer Ganzkörperschwingungen. Als konkurrierende Faktoren sind Fehlbelastungen der Lendenwirbelsäule durch außerberufliche Tätigkeiten im Sinne von Abs. 1, z. B. beim Hausbau oder bei schwerer Gartenarbeit zu beachten, sofern diese entsprechend den in Abschnitt IV gegebenen Hinweisen ebenso langjährig durchgeführt werden und mit dem Heben oder Tragen schwerer Lasten oder Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung verbunden sind. Weiterhin sind sportliche Aktivitäten mit Heben oder Tragen schwerer Lasten oder in extremer Rumpfbeugehaltung zu berücksichtigen.“

Ist die G 46 Untersuchung Pflicht?

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen sind zu veranlassen, wenn die jeweilige Gefährdungsbeurteilung dies ergibt.

Ob eine Pflichtvorsorge vorliegt oder nicht, muss der Arbeitgeber in der Gefährdungsbeurteilung ermitteln – bezogen auf das Arbeitsplatzprofil, die Arbeitsumgebung etc..

Wann mache ich die G 46 Untersuchung?

Eine G46 Untersuchung im Rahmen der Rechtsnorm ArbMedVV im Sinne einer Vorsorgeuntersuchungen ist sinnvoll, wenn die jeweilige Gefährdungsbeurteilung dies ergibt. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber. Auch Fachkräfte für Arbeitssicherheit können sehr gute Hinweise zur Gefährdungsbeurteilung und zu Arbeitsbedingungen geben. Die Betriebsärzte können individuell beraten und die entsprechenden Untersuchungsinhalte mit Zustimmung des Probanden / der Probandin durchführen. Erfahrungsgemäß sind in folgenden Arbeitsverfahren/-bereichen G46 Untersuchungen erforderlich:

  • Bauindustrie
  • Transportwesen etc.

Wie lange ist die G 46 „Vorsorge“ gültig?

Die Vorsorge ist maximal 3 Jahre gültig. Verschiedene Faktoren (Alter, Vorerkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Co-Pathologien, metabolische Erkrankungen etc.) werden im Hinblick auf die Tätigkeit für die arbeitsmedizinische Einschätzung herangezogen. Insofern kann bei guter Fitness oder gut eingestellten Vorerkrankungen der Nachuntersuchungszeitraum für die G 46 Vorsorgeuntersuchung bei maximal 3 Jahren liegen. Falls jedoch gesundheitliche Einschränkungen vorliegen, die einen Einfluss auf die Arbeitsfähigkeit haben, ist der Nachuntersuchungszeitraum evtl. kürzer anzusetzen. In diesen Fällen ist eine präventive Beratung wichtig, um Gesundheitsgefahren für die Probandin / den Probanden abzuwenden.

Wie viel kostet die G 46 Untersuchung?

Die Kosten für die G46-Untersuchung / -Vorsorge variieren in Bezug auf den erforderlichen Untersuchungsaufwand.

Noch Fragen?

Wir freuen uns auf Sie!


Nehmen Sie Kontakt zu uns auf

Was können wir für Sie tun?


Wir freuen uns auf Ihre Anfrage! Ihr Team von GesundArbeiten

ChIJPb1PfvZ1nkcRghTuYcu_1f0